Rudolf Flesch , US-amerikanischer Autor und Experte für Lesbarkeit von Texten.

Mittwoch, 10. August 2016

Die Taschenspielertricks des Kreml

Heute möchte ich Euch auf einen simplen, aber dennoch effektiven Taschenspielertrick des Kremls vorstellen. Ich nenne es deshalb Taschenspielertrick weil er auf einer Vorhersage aufbaut, die in Wirklichkeit aber keine ist, sondern nur dazu dient ein eintretendes Ereignis zu verteidigen.
Das Schlüsselwort ist hier: "Provokation"


Wikipedia:
Provokation (v. lat. provocare ‚hervorrufen‘, ‚herausfordern‘) bezeichnet das gezielte Hervorrufen eines Verhaltens oder einer Reaktion bei anderen Personen. Hierbei agiert der Provokateur bewusst manipulativ oder unbewusst in einer Weise, dass die provozierte Person oder Personengruppe ein tendenziell erwünschtes Verhalten zeigt.




Wir kennen die einfachen Weisheiten der AfD.
Dieser AfD-Mann arbeitet genau mit dieser Agitation und ist somit ein typischer Verfechter russischer Propaganda. Nicht umsonst hört bzw. liest man in den russischen Medien und von russischen Politikern von der Provokation des Westens gegenüber Russland. 


Keineswegs sollte man solche Aussagen leichtfertig als einfaches und ideologisches Propagandageschwätz abtun. Ganz im Gegenteil sind solche Aussagen sehr ernst zu nehmen da sie der Vorbereitung dienen ein eintretendes Ereignis welches sich gegen den angeblichen Provokateur richtet im Nachhinein zu entschuldigen bzw. zu verteidigen. Was auf den ersten Blick dann logisch erscheint weil man ja schon vor dem eintreten des Ereignisses "vorhergesagt" hat was passieren würde. Ein klassischer Taschenspielertrick also!
Es als Analyse darzustellen scheidet deswegen aus weil das "vorhergesagte" Ereignis im Grunde schon feststand!
Um also eine Aggression eines Stärkeren gegenüber eines Schwächeren zu rechtfertigen muss im Vorfeld eine Verteidigungsstrategie aufgebaut werden die erklärt warum man zu diesem aggressiven Schritt förmlich gezwungen wurde, obwohl man dies eigentlich nicht wollte. 
Hierbei spielt es keine Rolle ob es sich um eine tatsächliche Provokation handelt oder ob es sich nur um eine eingebildete Provokation handelt. 
Aus der Sicht der Kremlapologeten ist der Maidan in der Ukraine eine vom Westen organisierte und bezahlte Provokation gegenüber Russlands.
Aus der Sicht der Kremlapologeten ist der Beitritt der baltischen Staaten zur NATO eine vom Westen verschuldete Provokation gegenüber Russlands.
NATO-Manöver in den östlichen Partnerstaaten, natürlich eine Provokation gegenüber Russlands.
Sanktionen aufgrund der Krimannexion, Aussschluss Russlands aus den G-8 Staaten sowie angebliche antirussische Berichterstattung, ja selbst der Ölpreisverfall und nun der Ausschluss der russischen Leicht-Athleten von Olympia: Alles wird als Provokation gegenüber Russland wahrgenommen und dem Volk so dargestellt. 
Parallel dazu wird in der russischen Propaganda neben der vermeintlichen Provokation der Friede in Europa als gefährdet vermittelt. Das hat System und dient der späteren Schuldumkehr!
Entscheidet sich Russland für ein weiteres aggressives Vorgehen mit militärischen Mitteln in den Nachbarstaaten so wird man auf die ständigen Provokationen gegenüber Russlands im Vorfeld verweisen welche Russland nun gar keine andere Wahl offerierten als militärisch einzugreifen. Der Taschenspielertrick ist aufgegangen! Wie schon so oft, nicht nur aus historischer Sicht seitens Russlands.
Aufklärung und das Wissen darum wie ein Trick funktioniert "entzaubern" solche Taschenspielertricks und machen diese zwar nicht wirkungslos, aber in vielerlei Hinsicht nicht mehr so effizient.